Freitag, 19. Juli 2013

Urlaubsfotos

Jetzt, knapp eine Woche nach unserem Urlaub, hat sich alles wieder etwas gelegt, der Alltag ist wieder da und die Urlaubsaltlasten (Wäsche und co.) sind auch beseitigt. Aber wenn ich mir die Fotos so anschaue, dann möchte ich eigentlich ganz gerne wieder da oben sein.

Am Mittwoch hatten wir das Auto gepackt, eine Freundin eingesammelt und fuhren zu dritt hoch in den Norden nach Schleswig. Ausnahmsweise gab es mal keinen Stau, selbst am Elbtunnel nicht, und so konnten wir uns am frühen Abend in unserem Zimmer einrichten.

Aber an Schlafen war noch lange nicht zu denken, denn nach der stundenlangen Autofahr fehlte uns etwas Bewegung und wir machten uns auf, die Gegend zu erkunden.


An der "Strandpromenade" ging es Richtung Hafen am Rand der Schlei entlang.


Mit den Füßem im Wasser saßen wir eine ganze Weile auf dem Steg und ich genoss das Schreien der Möwen. Keine Ahnung, wie es Menschen geben kann, die diese Geräusche nicht mögen.
Anhand der Bilder sieht man aber auch schon, dass es anfing zu dämmern, also machten wir uns wieder auf den Rückweg zur Pension. Schließlich wollten wir für den nächsten Tag ausgeschlafen sein :)

Am nächsten Morgen überraschte uns ein riesiges Frühstück (mein Mann hat es sich nicht nehmen lassen und das Angebot angenommen, zu jedem der vier Frühstücke ein gekochtes Ei zu essen xD)
und für mich als Kaffeemuffel gab es auch meinen geliebten schwarzen Tee mit Milch und Zucker.
Gut gesättigt und gerüstet fürs warme Wetter ging es am Donnerstag nach Haithabu.
Das Wikingermuseum liegt am Haddebyer Noor, einer "Ausbuchtung" der Schlei.
An diesem Wochenende war Sommermarkt und das war auch der Grund, weswegen wir zu diesem Termin da waren. Denn so gut das Museum auch sein mag, belebt hinterlässt das nachgebaute Dorf doch einen ganz anderen, tiefer Eindruck.

Charmant gezeichnete Karte der Umgebung :)




Natürlich nutzen wir auch den Markt um ein paar Kleinigkeiten zu erstehen - so landeten am Ende des Markttages ein Bernstein sowie eine neue Nadel zum Nadelbinden in meiner Tasche. Diese Nadel hatte Heike alias Hekja gemacht gehabt - ihr "Silberfischchen", wie sie die Nadel nannte und nun auch von uns so genannt wird. Für sie malte ich dann Zuhause auch dieses Bild.


Nachdem wir nun den Markt erfolgreich besichtigt hatten, wollten wir uns noch die Runensteine anschauen und schlugen den Wanderweg ums Noor ein. Da stand so manch ein großer Baum, unter dem ich mir dann klein und dicklich wie ein Hobbit vorkam xD

Ich an eine Eiche gelehnt...und ich bin 1,55m- ein riesiger Baum
Nach nassen Füßen (der Weg zur Brücke war überschwämmt) waren wir dann am großen Sigtrygg-Stein. Das Original steht im Museum - aber es war dennoch schon, in der Natur davor zu stehen.
Der Sigtrygg-Stein stammt wohl aus dem 10. Jahrhundert und der altnordische Text aus ihm besagt folgendes:

asftither : karthi : kumbl (:)
: thaun
aft: sikfriku :
sun : [:s]in : aui : knubu

Asfrig machte (dieses) Denkmal für Sigtrygg, ihren und Gnupas Sohn.


Großer Sigtrygg-Stein
Am kommenden Tag fuhren wir nach Ribe, Dänemark.
Dort gibt es zwei Museen zum Thema Wikinger, wobei wir nur das Ribe VikingeCenter wirklich empfehlen können. Beim anderen hat man halt wirklich das typische Museum, und nach einer kleinen Ausstellung zum Thema Wikinger, ist man auch ganz schnell wieder im Mittelalter. Aber wer sich die Stadtgeschichte Ribes ansehen will, kann dort wirklich viel erfahren.

Von der nordischen mythologie inspirierter Wandquilt

Im Ribe VikineCenter gibt es zahlreiche Nachbauten der damaligen Langhäuser, die man auch betreten darf. Innen lebten Leute, die für die Besucher versuchen, die damalige zeit so gut wie möglich darzustellen. Man konnte sich gut mit ihnen unterhalten, viele Sprachen Deutsch, ansonsten wurde eben Englisch gesprochen. Schön war auch, dass neben den Häusern auch die damaligen Pflanzen in einer kleinen Form des Ackerbaus angepflanzt wurden und überall Hühner, Kühe, Schafe und Islandponies waren. Für die Kinder gibt es neben den "langweiligen" normalen Wegen, ganz viele Spiel und Spaß-Stationen, an denen sie sich austoben können. So wird es eben nie langweilig.

Neben Haithabu war Ribe auch ein großer Handelpunkt und auch hier gab es einen kleinen Markt im Stil der damaligen Zeit. Viele schöne Dinge hätte ich da kaufen können, habe es aber zum Glück nicht getan ;) Aber zwei Kleinigkeiten kamen dann doch noch mit: ein kleiner Wetzstein für den Gürtel (es gibt nichts schlimmeres als auf einem Con oder sonst wo ein stumpfes Messer zu haben) und wieder eine Nadel, dieses mal aus Knochen und mit über 10cm recht lang.

Meine Nadeln aus Haithabu und Ribe

Einem jungen Glasperlenmacher aus Deutschland habe ich auch über die Schulter geschaut, etwas gefachsimpelt und mich wieder etwas vom Feuer und Glas in den Bann ziehen lassen :)
Dann mussten wir aber bald auch schon wieder Richtung Grenze und Schleswig, aber es war ein wirklich wundervoller Tag gewesen.

Am Samstag hatten wir uns ein ruhigeres Programm ausgesucht gehabt. Erst ging es in ein sehr nettes Café wo ich nach Jahren der Abstinenz endlich wieder meine Ostfriesentorte (dort Trümmertorte genannt) essen konnte. Wie ich diese Torte mit Stachelbeeren und Baise liebe :D
Nun hab ich ja Stachelbeeren im Garten und muss nur noch das Backen üben xD


Und am frühen Nachmittag machten wir mit diesem Schiff, der "Wappen von Schleswig" eine Tour über die Schlei. Unser Kapitän war anscheinend mit seinen 40+  der Sunnyboy schlechthin: gegelte Haare, Sonnenbrille und dann noch die Art wie er sprach...wir mussten uns anfangs wirklich das lachen verkneifen. Aber so machte die Butterfahrt wirklich Spaß und wir bekamen bei reichlich Wind viele schöne Ecken zu sehen.


Am Sonntag ging es dann wieder nach Hause, aber der Urlaub hat gut getan und die Bilder werden uns noch bis zum nächsten Urlaub über so manch einen stressigen tag hinweghelfen :)

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Anne


1 Kommentar:

  1. Wie schön! Ribe, Schleswig und Haithabu - was für interessante Ziele, nicht nur wenn es um Wikingertraditionen geht. Ribe ist so ein malerisches Örtchen.
    Hoffentlich hält die Erholung lange an!
    Viele Grüße,
    Karin

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